Festsitzende Rändelmuttern

Benutzeravatar

Topic Author
Forum Member
Beiträge: 682
Registriert: Mo 3. Dez 2012, 16:04

Festsitzende Rändelmuttern

Beitrag von Forum Member »

Bin im Begriff meine CBX1000 CB1 nach 21 Jahren Standzeit wieder auf die Straße zu bringen, und möchte sie noch im Frühsommer zulassen. Gestern habe ich die beiden Gastzüge geölt eingehängt -- die waren noch gut, das das Motorrad trochen aufbewahrt war -- zumindest die meiste Zeit.

Jeder meiner beiden Gaszüge hat oben eine Rändelmuttern-- es glaube es gibt auch andere Versionen. Die beiden Rändelmuttern sitzen bombenfest, in maximal hochgedrehter Stellung. Sowohl Gewinde als auch Rändelmuttern könnten aus Alu sein -- bin da aber nicht sicher. Auf jeden Fall sind die Rändelmuttern Teil der Gaszüge. Weder (moderate) Wärme noch Ballistol konnte sie ansatzweise lösen.

Gibt es einen Trick, die Rändelmuttern zu lösen, ohne dabei etwas kaputt zu machen?

Gruß, Bernd
I like Hondas, and a few other motorcycles...
Benutzeravatar

Forum Member
Administrator
Beiträge: 548
Registriert: Mi 8. Aug 2012, 13:00

Re: Festsitzende Rändelmuttern

Beitrag von Forum Member »

Hallo Bernd,

ich denke auch, daß die Rändelmutter aus Alu ist, und das auf ner Stahl-Holhschraube ist der worst case...
Als Idee: Versuch mal Cola, die gute alte von der Firma mit dem Co.. im Namen, darin mal ne Nacht einlegen.
Soll Wunder wirken, auch wenn ich es noch nicht versucht hab. Und kaputt geht davon auch nichts.
Die Inhaltsstoffe könnten den Trödel voneinander lösen...
Alternativ würde mir noch Diesel einfallen, ebenfalls länger einweichen und dann mal versuchen...

Grüße

Andreas
Wenn Gott gewollt hätte, daß Motorräder sauber sein müssen, wäre Spüli im Regen!

Man steckt immer in der Schei.., nur die Tiefe ändert sich.
Benutzeravatar

Forum Member
Beiträge: 1827
Registriert: So 29. Jul 2012, 00:51
Kontaktdaten:

Re: Festsitzende Rändelmuttern

Beitrag von Forum Member »

Was da hilft, würde mich auch interessieren, bei mir ist das gleiche: bombenfest die Dinger. Allerdings habe ich noch keine Lösungsmittel probiert, es ging immer irgendwie anders. Sollte ich sie mal lösen können/müssen, werde ich mit Kupferpaste nicht geizen, bevor ich sie anziehe.
Achim
Schneller geht immer, geiler nie. (geklaut im Vmax-Forum)
Benutzeravatar

Forum Member
Beiträge: 119
Registriert: So 2. Dez 2012, 21:22
Kontaktdaten:

Re: Festsitzende Rändelmuttern

Beitrag von Forum Member »

Hallo Bernd,

bei mir ist das so, dass bei einen Zug die Rändelmutter sich, von der Schraube, lösen lässt und beim anderen Zug die Rändelmutter mit der Schraube verbunden ist.
Um die Züge auszuhängen, musst du am Einstellelement (befindet sich im Öffner-Zug unterm Tank) die Kontermutter lösen und das Element zusammen drehen (also verkürzen), dann schraubst du die rechte Lenker-Armatur auseinander und hängst die beiden Züge aus, nun kannst du auch die Rändelmutter aus der Lenker-Armatur herausdrehen.
Wenn du noch Probleme hast, melde dich bei mir.
Liebe CBX Grüße von Udo
http://Der-6Zylinder.de
Benutzeravatar

Forum Member
Beiträge: 1089
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:46

Re: Festsitzende Rändelmuttern

Beitrag von Forum Member »

Tagelanges Einwirkenlassen von Caramba - so oft als möglich einsprühen. Ausserdem ein mit Caramba getränkter Lappen drumwickeln. Dann mit etwas Wärme an der Mutter vorsichtig losdrehen - vorsichtig und abwechselnd in BEIDE Richtungen. Das wäre meine Methode !

Wenn´s dann nicht geht ist Polen offen und Russland zu ! Auf alle Fälle viel Glück und das notwendige "Glückliche Händchen" !
Gruß vom Hajott


Ich möchte mal sterben wie mein Großvater, friedlich im Schlaf und nicht schreiend wie sein Beifahrer
Benutzeravatar

Forum Member
Beiträge: 119
Registriert: So 2. Dez 2012, 21:22
Kontaktdaten:

Re: Festsitzende Rändelmuttern

Beitrag von Forum Member »

Hallo Hajott, hallo Bernd,

bitte nicht mit Gewalt die Rändelmutter abdrehen, du kannst sie nur im ganzen, also mit der Schraube aus der Armatur herausdrehen.
Liebe CBX Grüße von Udo
http://Der-6Zylinder.de
Benutzeravatar

Forum Member
Beiträge: 1089
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:46

Re: Festsitzende Rändelmuttern

Beitrag von Forum Member »

Meine Antwort ist eher als allgemeine Handhabe bei festsitzenden Schrauben / Muttern zu verstehen. Wenn besagtes Teil aus einem Stück besteht, funktioniert das natürlich nicht -ist ja klar !
Gruß vom Hajott


Ich möchte mal sterben wie mein Großvater, friedlich im Schlaf und nicht schreiend wie sein Beifahrer
Benutzeravatar

Topic Author
Forum Member
Beiträge: 682
Registriert: Mo 3. Dez 2012, 16:04

Re: Festsitzende Rändelmuttern

Beitrag von Forum Member »

Danke Euch allen für Eure Hilfe.

Sie ist runter, die Rändelmutter, der Zug nun leider kaputt. Ist nicht so schlimm, habe schon neue Gaszüge bestellt. Es ist schade, daß nochmal der Motor abgekippt und der Vergaser abgenommen werden muß, aber was soll's: üben, üben, üben, bis das auch mit verbundenen Augen klappt. :)

Letztendlich habe ich es mit ziemlich viel Hitze geschafft, die Mutter zu bewegen. Sicherheitshalber hatte ich die beiden Züge am Lenker ausghängt, damit ja nichts an den Lichtschalter dran kommt. Das Aluteil mit dem Schraubengewinde hat die Prozedur leider nicht überlebt, trotz aller Schutzmassnahmen.

Nach dem Abnehmen der Rändelmutter war an der Stelle, wo sie gesessen hatte, alles weiß ausgeblüht. Kein Wunder, daß sie sich nicht bewegte. Ich würde Euch gerne ein Bild zeigen, aber die Kamera ist außer Haus.

Kann leider kein Foto einstellen, da die Kamera außer Haus ist.

Fazit für mich:

1. Nach 20 Jahren Standzeit verbaue ich in Zukunft nur noch neue Züge, egal wie gut die alten aussehen. Der Aufwand zum Wechseln ist, zumindest bei der CBX, so groß, daß sich neue Züge schon aus Gründen der Prävention lohnen. Werde jetzt auch gleich Tachowelle, Choke- und Kupplungszug ersetzen.

2. Bei Alu auf Alu (ich meine, das Schraubenteil ist auch aus Alu, bin aber nicht sicher), wie bei den Rändelschrauben, immer (!) Kupferpaste verwenden.

Gruß, Bernd
I like Hondas, and a few other motorcycles...
Benutzeravatar

Forum Member
Administrator
Beiträge: 548
Registriert: Mi 8. Aug 2012, 13:00

Re: Festsitzende Rändelmuttern

Beitrag von Forum Member »

Bernd hat geschrieben:2. Bei Alu auf Alu (ich meine, das Schraubenteil ist auch aus Alu, bin aber nicht sicher), wie bei den Rändelschrauben, immer (!) Kupferpaste verwenden.
Nene, nicht nur da, sondern auch bei Alu auf Stahl!
Hab die Rechnung noch da von meinem Seat, als der vordere Motorenträger getauscht werden mußte und der Hersteller ne Stahlschraube ins Alu-Gewinde gejagt hat. Liegt irgendwie an den verschiedenen Oxydationseigenschaften, weshalb sich an den Kontaktflächen diese weißen Alublüten bilden...
Egal, Schraube runter und Erfahrung gesammelt!

Danke!

Andreas
Wenn Gott gewollt hätte, daß Motorräder sauber sein müssen, wäre Spüli im Regen!

Man steckt immer in der Schei.., nur die Tiefe ändert sich.
Benutzeravatar

Forum Member
Beiträge: 1089
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:46

Re: Festsitzende Rändelmuttern

Beitrag von Forum Member »

Nennt sich Kontaktoxidation und entsteht, wenn 2 verschiedene Materialien miteinander fest verbunden werden. Dann kann auch z.B. Edelstahl rosten. Hat irgendetwas mit der unterschiedlichen elektrischen Leitfähigkeit zu tun, wenn ich mich recht erinnere. Berichtigt mich, wenn ich falsch liege - ist schon lange her, dass ich auf der Berufsschule war.
Gruß vom Hajott


Ich möchte mal sterben wie mein Großvater, friedlich im Schlaf und nicht schreiend wie sein Beifahrer
Benutzeravatar

Forum Member
Beiträge: 1658
Registriert: So 24. Feb 2013, 15:57

Re: Festsitzende Rändelmuttern

Beitrag von Forum Member »

.. genau, Edelstahl kann sogar regelrecht "infiziert" werden.
Am schlimmsten ist diese Korrosion jedoch, wenn Edelstahl und Aluminium zusammen kommen, also niemals eine Aluschrauben in Edelstahl oder umgekehrt schrauben. Die Teile blühen regelrecht auf.

Forum Member
Beiträge: 1023
Registriert: Mo 6. Aug 2012, 21:50

Re: Festsitzende Rändelmuttern

Beitrag von Forum Member »

So schlimm ist das letzlich dann doch nicht . Das Nickelhaltige soll einfach mit neutralhaltender Ceramikpaste eingedreht werden .
Nix Kupferpaste . Die würde den effekt nur noch nachteilig begünstigen .
Übrigens viel mir in 30J. noch nie eine VA Schraube auf , die im Alu korrodiert ist .
Viel mehr habe ich galvanisch verzinkte Schrauben gesehen , die gelitten haben .
Bin recht bescheiden
Benutzeravatar

Forum Member
Beiträge: 1089
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:46

Re: Festsitzende Rändelmuttern

Beitrag von Forum Member »

Ich habe aber schon Stahlschrauben gesehen, die sich durch massives VA-Blech gerostet haben.
Gruß vom Hajott


Ich möchte mal sterben wie mein Großvater, friedlich im Schlaf und nicht schreiend wie sein Beifahrer
Benutzeravatar

Topic Author
Forum Member
Beiträge: 682
Registriert: Mo 3. Dez 2012, 16:04

Re: Festsitzende Rändelmuttern

Beitrag von Forum Member »

@Alexander:

Alexander, dem Tipp mit der Keramikpaste werde ich mal nachgehen. Oder kannst Du direkt ein Fabrikat benennen?

@Alle:

Wie sieht das denn aus mit der Neumontage bei Honda. Der ganze Motorblock besteht aus Alu, zwar lackiert, und die Schrauben sind alle Stahl, wohl beschichtet. Wird denn da bei der Neumontage eine Paste verwendet? Oder sind die neuen Schrauben so beschichtet, bzw das Alu so lackiert, daß da nichts passiert?

Gruß, Bernd
I like Hondas, and a few other motorcycles...

Forum Member
Beiträge: 1023
Registriert: Mo 6. Aug 2012, 21:50

Re: Festsitzende Rändelmuttern

Beitrag von Forum Member »

Bernd , Die Anbieter von VA-Schrauben , zb. aus der üblichen Bucht , legen denen so eine Paste mit anbei .
Die Ceramikpaste kannst du ansonsten auch beliebig in der Bucht finden .
Die ist auch für vieles weiteres zb. an der Bremse und Ausspuff sinnvoll einsetzbar .
Ebendrum , weil sie ist nicht nur Hitzefest , sondern auch elektrolytisch Neutral .

Gruß Alexander
Bin recht bescheiden
Antworten