Gelaber über Geschwindigkeitsbegrenzungen etc.

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Gelaber über Geschwindigkeitsbegrenzungen etc.

Beitrag von Forum Member »

Nebenan im Pan-Forum entbrannte gerade eine relativ hitzige Diskussion über gefahrene Geschwindigkeiten und Überholverhalten etc. Ursprünglich war das Thema die Begrenzung auf 60 km/h für Anhängerbetrieb, aber die Diskussion entwickelte sich, kennt man ja.

Es hatte sich ein User bekannt, schnarchig unterwegs zu sein (nach seinen Angaben zwischen 65 und 90 km/h auf Landstraßen). Ohne Anhänger, versteht sich. Einige (auch ich) haben sich befremdlich geäußert, weil die meisten sicherlich auch Auto fahren und auf freien Landstraßen niemand mit 80 vor sich her schleichen sehen wollen (egal ob mit Krad oder Dose).

Dem ist nicht so. Es gab zwar einigen Gegenwind von Menschen wie mir, die auf unbegrenzten Strecken auch wirklich 100 km/h ausnutzen wollen und sich von langsamer fahrenden Fahrzeugen behindert fühlen. Aber es gab auch einige Meldungen, dass man das nicht so eng sehen solle und man halt hinterherfahren oder überholen könne.

Ich will das ganze hier mal diskutieren, weil ich halt der Meinung bin, dass auf Landstraßen 100 gefahren zu werden hat, wenn nichts dagegen spricht wie Nebel/Regen/Schnee/Erntefahrzeug/Unübersichtlichkeit/whatever. Meine Meinung ist: es wird generell zu langsam gefahren und es wird zu wenig überholt.

Lieber eiern manche über 20km hinter einem Roller her, als diesen zu überholen, könnte ja gefährlich sein. Sonne, super Wetter, geradeaus und kilometerweite Sicht, aber der Mercedes E280 vor mir fährt dennoch mit 70 vor mir her. Warum sollte ich den nicht überholen, egal ob mit Krad oder Dose? Und wenn ich es nicht tue, wird der schnellere Fahrer hinten in Not geraten, weil zwei oder mehr Fahrzeuge selbst mit dem Krad nicht mehr ohne weiteres überholt werden können.

In den letzten Jahren ist mir aufgefallen, dass kaum mehr die erlaubten 100 km/h ausgenutzt werden. Warum ist das so? Was ist so schlimm daran, die Grenzen der StvO auszunutzen? Wer 30km in Folge unbehindert über Land fahren kann, ist ein Glückspilz, so kommt es mir vor. So. Als Kradfahrer bin ich nicht immer, aber meist an der erlaubten Höchstgeschwindigkeit orientiert unterwegs.

Was ich nicht diskutiert haben möchte, sind Begrenzungen per Schild oder Ortschaften, mir geht es ausschließlich um die Gründe, warum jemand bei ansonsten spitzenmäßigen Bedingungen weniger als 100 auf der Landstraße fährt. Und diese Frage umtreibt mich nun wirklich schon seit vielen Jahren (ich fahre seit 1987 selbst Auto und Motorrad).

Und noch was, es gibt in der StvO eine Stelle, an der das zu langsame Fahren untersagt wird, aber ich finde sie nicht mehr. War das nicht gleich am Anfang? Auf einen Hinweis in diese Richtung freute ich mich ebenso und nun Feuer frei.
Achim (kein Raser im klassischen Sinn seiend)
Schneller geht immer, geiler nie. (geklaut im Vmax-Forum)
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Re: Gelaber über Geschwindigkeitsbegrenzungen etc.

Beitrag von Forum Member »

Hallo Achim
Bin in gewissem Rahmen voll deiner Meinung. Allerdings gibts halt auch Fälle in denen z.B. auf Grund von bestimmten Sehbehinderungen etc. ein Fahrer sogar die Auflage haben kann, dass er nur z.B. 80 km/h fahren darf. Aber ich ärger mich durchaus auch des öfteren über solches Verhalten und wenn dann der direkt Nachfolgende sich auch bei passender Gelegenheit nicht zum Überholen traut, wirds öftmals erst recht gefährlich.
Wenn ich dann noch sehe dass immer mehr Fahrer unterwegs sind die eigentlich nicht mehr an ein Steuer gehören, in unseren Zeiten auf dem Land aber ohne Fahrzeug völlig hilflos sind und dann innerorts mit 20 km/h und ausserorts mit vielleicht 60 km/h unterwegs sind, stellt sich echt die Frage wohin das noch führen wird. Wirds uns selbst in 20 Jahren auch so gehen.

Was du da Gesetzes mäßig gesucht hast ist folgendes:
§3 Geschwindigkeit
Abs.(2) Ohne triftigen Grund dürfen Kraftfahrzeuge nicht so langsam fahren, dass sie den Verkehrsfluss behindern.

Aber bei gefahrenen 80 km/h auf der Landstraße wirst du da erfahrungsgemäß (bin Polizist) von der rechtlichen Seite nicht weit kommen!
Grüße von der Schwäbischen Alb
Sigi
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Re: Gelaber über Geschwindigkeitsbegrenzungen etc.

Beitrag von Forum Member »

Also ich kenne das aus unserer Gegend und auf Landstrassen eigentlich nicht bzw. sehe das nur sehr selten. Und ich bin gut 15.000 Moped km unterwegs pro Jahr.
Ich meine auch das man die extremen Schleicher, also die mit 70 in der 100er Zone unterwegs sind, wegen "Verkehrbehinderung" ggf. sogar mit Gefährdung belangen kann. Man sollte nur min 1 Zeugen bzw. 1 Zeugen mehr als der andere dabei haben und natürlich über eine längere Strecke messen und dokumentieren. Habs aber noch nie gemacht.
Auch ist ja das überholen gerade die große Freude auf Landstrassen, daher können die von mir aus alles bis 60 fahren, nur drunter nicht. Ich habs lieber die fahren so 70-100. dann kann man schön flott überholen (der Vorredner hört jetzt mal weg ...)
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Re: Gelaber über Geschwindigkeitsbegrenzungen etc.

Beitrag von Forum Member »

Bei einem Überholvorgang bist du eigentlich immer im stafbaren Bereich selbst wenn der PKW vor dir nur 70 kmh fährt. Beim überholen will mann schnellst möglich und ohne Gefahr vorbei.
Wenn du hier jetzt den Gashahn deiner K1300 auf machst Wolfgang, hast du hierbei ruck zuck 130-140 km beim Überholvorgang auf dem Tacho drauf, da spreche ich aus Erfahrung hab selbst so ein Bike wie du weißt und bin daher selbst schon erschrocken welche Geschwindigkeit beim Überholen mit so einem Bike gefahren werden und wie es wieder runter gebremst werden muß. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand während des Überholvorganges gedrosselt mit dem Bike hier die exakten 100km einhält zumal der Überhohlvorgang ja dann auch unnötig länger dauert als nötig.

PS: Der vor vor Redner sollte hier vielleicht auch nicht mitlesen. Man könnte jetzt natürlich von Rechtswegen auch sagen, wenn 100 kmh nicht reichen darfst du nicht überholen.
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Re: Gelaber über Geschwindigkeitsbegrenzungen etc.

Beitrag von Forum Member »

So als Privatmensch habe ich eigentlich nicht das große Problem mit Schleichern. Bin gut motorisiert und komme sowohl mit dem Bürgerkäfig, als auch den Mopeds recht gut vorbei. Beruflich sieht das aber ganz anders aus. Hier habe ich als LKW-Fahrer immer öfter mit einer ganz speziellen Spezies zu tun. Die schleichen so mit 70-75 km/h dahin - vorzugsweise wenn längere Zeit Überholverbot für Brummis ist. Da kommt dann mächtig Laune auf. Vor mir vergnügt sich dann ein Träumer mit offenem Seitenfenster, jeder Menge Zeit und ohne Rücksicht auf den Berufsverkehr und ich soll dann 20 KM oder mehr hinterher zuckeln. Das fällt mir aber im Traum nicht ein, denn ich fahre nicht zur persönlichen Erbauung auf der BAB spazieren. Also wird der Kasper vor mir überholt - ob Verbot oder nicht. Schont meine Nerven und wurde bisher auch noch nicht geahndet. Ist übrigens ungefährlicher, als dauernd zu dicht aufzufahren. Das stellt sich aber bei den meist unbeständigen Geschwindigkeiten dieser Dilettanten automatisch ein.
Ähnlich halte ich das auch bei Linke-Spur-Blockierern und Oberlehrern. Ich ziehe da rechts vorbei, bevor ich meine Nerven überstrapaziere. Ist mir auch egal was andere davon halten - mein Nervenkostüm ist mir wichtiger. Vllt. sollten sich unsere Vollzugsbeamten mal eingehender mit Verstößen gegen das Rechtsfahrgebot befassen. Denn vor vielen Dränglern sitzt ein Bremser.
Viele Grüsse vom Hajott !


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Re: Gelaber über Geschwindigkeitsbegrenzungen etc.

Beitrag von Forum Member »

Hajott hat geschrieben: Di 21. Aug 2018, 22:17Vllt. sollten sich unsere Vollzugsbeamten mal eingehender mit Verstößen gegen das Rechtsfahrgebot befassen. Denn vor vielen Dränglern sitzt ein Bremser.
Aber sowas von *unterschreib*!
Achim
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Re: Gelaber über Geschwindigkeitsbegrenzungen etc.

Beitrag von Forum Member »

Hajott, ich sehe das genau so wie du.
Ich finde die Schleicher sind eine der größten Gefahren im Straßenverkehr. Durch ihre penetrante Schleicherei ermutigen sie dazu auch mal riskanter zu überholen. Gerade bei dem Verkehrsaufkommen heutzutage. Wenn man da mal eine Lücke in der Gegenverkehskollonne findet, dann drückt man schon mal vor, auch wenn es knapp werden könnte. Zumindest geht es mir da so, wenn die Halsader schon Daumendurchmesser erreicht hat.

Ich persönlich hab es so und so schon fast aufgegeben auf die gefühlt 100.000 Geschwindigkeitsbegrenzungen zu achten. Ich versuche einfach nach gutem Menschenverstand zu fahren. Und wenn es zweispurig bergauf geht fahre ich auch mal deutlich im dreistelligen Bereich. Aber ich fahre auch mal dreißig in einem engen Ortsgebiet. Dadurch das alles vorgeschrieben wird schalten viele einfach das Hirn nimmer ein und.... sorry, ich komme vom Thema ab.....

Hajott, ich bin bei dir! :dh:
Besten Gruß
Helmut

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Re: Gelaber über Geschwindigkeitsbegrenzungen etc.

Beitrag von Forum Member »

Mein Beitrag soll jetzt auch nicht heißen, dass ich immer voll Speed und letzte Rille unterwegs bin. Eigentlich sogar eher umgekehrt. Ich hab´ ein Mercedes Cabrio mit einem netten Sechszylinder drin und der lädt geradezu zum cruisen ein. Das geht aber meist nur auf ziemlich freien Strecken. Die habe ich zum Glück direkt vor der Haustür - die Vorderpfalz, das Elsass und auch das Saarland. Da kann man Stundenlang untertourig cruisen - meist so um die 80 km/h auf dem Tacho. Den Blick habe ich dabei aber auch immer im Rückspiegel, da ich für andere nicht zum Verkehrshindernis werden will. Taucht einer auf und ich kann ihn überholen lassen, setze ich kurz den Blinker rechts und gut ist. Ansonsten gehe ich mit dem Speed hoch auf das erlaubte Maß, bis ich wieder alleine bin. Das geht in der Pfalz auch deshalb so schön, weil es da auf den Nebenstrecken fast nirgends Blitzer gibt. Deshalb muss man nicht gleich rasen, aber man muss auch nicht dauernd auf den Tacho stieren, wie es im Blitzerverseuchten BaWü und in Hessen der Fall ist. Da haben teilweise selbst kleine Dörfer bis zu 3 Stationäre Blitzer, in Einzelfällen sogar 5 und mehr. Ich wäre beinahe mal meinem Vordermann aufgefahren, weil der im allerletzten Augenblick seine Zielstraße sah und entsprechend den Stachel rein gehauen hat. Ich war nur gerade mal wieder mit den Augen auf dem Tacho, um nur nicht zu schnell zu werden. Habe das Bremsmanöver eigentlich eher aus den Augenwinkeln gesehen. Im Normalfall fährt man meist nach Gefühl und kontrolliert hin und wieder. Aber wenn Blitzer hinter Blitzer steht, schaut man halt nur noch auf den Tacho. Selbst mein Tempomat, den ich auf Geschwindigkeitsbegrenzung umstellen kann, hilft da nicht viel, weil öfter mal eine 30er-Begrenzung eingestreut wird. Zum Teil völlig ohne Grund - nur um Kohle zu scheffeln. Man kann "Raser" nämlich auch produzieren, indem man völlig Praxisfremde und Hirnlose Begrenzungen aufstellt.
Nicht dass ich jetzt hier missverstanden werde: Ich mag weder die Poserszene, die z.B. in Mannheim ihr Unwesen treibt, noch finde ich es gut im 1. Gang mit 70-80 durch kleine Dörfer zu heizen. Mit dem Bike bin ich innerorts meist sogar noch langsamer als mit dem Auto, einfach um den Motorradgegnern kein Argument zu liefern. Aber diese Gängelei, die unsere Kommunen inzwischen betreiben um ihr Geldsäckel aufzufüllen, mache ich nicht mit. Ich bekomme für mein Geld überall Sprit, Essen und Trinken. Dann fahre ich halt nur noch dort, wo man diese Schikanen (noch) nicht nötig hat. Schade um die vielen tollen Strecken im Odenwald, aber - wie schon im letzten Beitrag geschrieben - meine Nerven sind mir wichtiger. Ist euch übrigens schon mal aufgefallen, dass Blitzer fast immer dort stehen, wo es bergab in die Ortschaft geht ? Man rechnet mit einer kurzen Unaufmerksamkeit der Fahrer, die zuvor schon auf 50 km/h abgebremst haben. Da es aber abwärts geht, wird das Fahrzeug auch ohne Absicht und Zutun des Fahrers wieder schneller. Und Zack - ist man mit dabei, obwohl man doch langsam gemacht hatte. Ich nenne das Hinterfotzige Abzocke, die mit Verkehrssicherheit nichts zu tun hat.
Viele Grüsse vom Hajott !


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