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Kleiner Hinweis wegen Bremsen.

Verfasst: Sa 11. Aug 2018, 18:07
von Forum Member
Moin...

kann wichtich sein, fielleicht auch nicht... (schreibt man "fielleicht" mit Vlaschen-V, oder mit Fogel-F???)


Es betrifft die DOPPELKOLBEN-Bremszangen aller Maschinen:


Ich habe nun mal das eine oder andere Honda Mopped gefahren, den Abhang runter geschmissen, oder zerfahren bekommen. Aber mir ist nun, nachdem ich (auch) eine etwas betagtere Maschine fahre, etwas aufgefallen, mit dem ich eigentlich tagtäglich beruflich kämpfen muß: Korrosion, an Stellen,an denen es man nicht vermutet!

Soweit ich es recherchieren konnte, ist bei den meisten Doppelkolbenbremszangen der Anschluß in der Mitte beider Kolben und die Entlüftung oben. (Logisch nicht?!)

Das Problem, was ich nun fand ist, dass Feuchtigkeit, die sich im Bremssystem ansammelt, der Schwerkraft folgt und sich im unteren Bremskolben sammelt.
Bei Wechsel der Bremsflüssigkeit, wird meistens nur an der Entlüftungsschraube gedreht und so lange oben nachgefüllt, bis unten saubere Brühe rausläuft. Die Flüssigkeit im unteren Kolben wird hierbei aber nicht ausgetauscht! Der Wasseranteil erhöht sich und verursacht im einfachen Fall nur etwas Korrosion, im schweren Falle eine klemmende Bremse!

Ich habe aber in keiner Betriebsanweisung gelesen, dass man die untere "Madenschraube" am Bremssattel öffnen kann (und sollte), damit der gesamte Dreck, der sich meistens unten sammelt auch ausgewaschen werden kann.
Daher mein Ratschlag beim Wechseln der Bremsjauche:
Die grobe Suppe oben rauslassen und dann den Bodensatz über die Schraube unten am Sattel rauslöffeln...

Das könnte Probleme, wie ich sie hatte, tiefgründig vermeiden!

Da ich diesbezüglich nichts (bei oberflächlicher Suche!) gefunden habe, KÖNNTE die Info vielleicht hilfreich sein. Falls nicht:
Egal: Dann habe ich einen Post mehr.. ;-)

Re: Kleiner Hinweis wegen Bremsen.

Verfasst: Sa 11. Aug 2018, 20:50
von Forum Member
Guter Hinweis, danke. Aber was mir auffällt: das Bremssystem ist geschlossen. Oben ist die Membran unterm Deckel des Vorratsbehälters, unten sind die Dichtgummis an den Kolben; wenn da dermaßen viel Dreck und Wasser drin ist, muss das irgendwoher kommen.

Vielleicht sollte man also nicht immer nur Flüssigkeit tauschen, sondern die Bremssättel auch mal zerlegen und reinigen (mache ich beim Belagtausch). Ich hatte bei mir jedenfalls noch nie großartig Schmutz drin und Wasser schon gar nicht.
Achim

Re: Kleiner Hinweis wegen Bremsen.

Verfasst: Sa 11. Aug 2018, 23:10
von Forum Member
Hallo Achim,

KEINE Bremsanlage ist wirklich geschlossen!
Das kann und darf sie gar nicht!

Es würde einen Unterdruck verursachen, der zwangsläufig die Bremskolben aufziehen würde ;-) Füsik ist allgegenwärtig!

Alle Bremsanlagen haben einen Druckausgleich, der zwangsläufig feuchte Außenluft bei jedem Bremsvorgang durchläßt. Zwar kein Schwallwasser, aber ein leichter Druckausgleich muß immer möglich sein. Bei jedem Bremsvorgang ein leichtes "Atmen" Manches mal kompensiert mit einem Faltenbalg im Vorratsbehälter, aber (ich erspare nun einen langen Vortrag über Dichtungen, deren Bauart und Funktionsweise) dennoch wird immer etwas Luft und somit Feuchtigkeit in den Kreislauf gelangen. Am Bremssattel ebenso, wie am Vorratsbehälter.

Entgegen der landläufigen Meinung sind Bremsflüssigkeiten KEINE Öle, sondern ein Gemenge aus zahlreichen Chemikalien, die zum einem die Bremsfunktion einerseits aufrechterhalten und zum anderen, eindringenden Schmutz und Abrieb und eben auch Wasser andererseits zu binden und zu halten!
Bei einem Öl würde Wasser direkt ausgeschieden und ab 98,5°C gips ´ne Vollbremsung der feinsten Art... Je nach Luftdruck/Meereshöhe ;-)

DOT 3, DOT4 und in Teilen auch DOT5.1 bei letzterem aber eher auf andere Art und Weise (Silikon-basierend), bindet eindringendes Wasser, um übermäßige Korrosion und Gasblasen beim Bremsen zu verhindern.

Daher haben die Bremsflüssigkeiten auch ZWEI Siedepunktangaben: Trocken (frisch) und feucht/nass (alt) Bei DOT3 ist es zB. ca. 232°C trocken und 161°C feucht.

Diese Feuchte (oder das Alter bzw. die Gebrauchsfähigkeit der Bremsflüssigkeit) wird auf einfachste Art und Weise gemessen, indem man ein Leitwertmessgerät (bei LOUIS für ´nen Zwani zu bekommen) reinhält, dieses durch Widerstandsbestimmung den Wassergehalt misst und wenn die rote Lampe angeht und man dennoch weiterfährt, ist man selbern schuld, wenn das nächste schwarze Kreuz am Straßenrand, das eigene ist.

Die feuchtehaltige Bremsflüssigkeit tut das, was die Schwerkraft ihr sagt:
Nach unten absacken! Es wird zwar durch die Dichte und Zuschlagstoffe in der Bremsflüssigkeit teilweise kompensiert, aber eben nicht vollständig....

Was ist also daran so schlimm, einen fünfer IMBUS (Ich weiß, wie das Teil richtig heißt :aet: ) zu schnappen und ein bisschen mehr zu schrauben?!

Wenn die Spitze der Madenschraube, die sich im Bremssattel unten befindet, eine dunkle Färbung aufweist, hatte ich NICHT unrecht "pf"

Nennt mich Klugscheißer, aber ich muß an meinen Werkzeugmaschinen, die ich repariere, tagtäglich mit dererlei Unzulänglichkeiten kämpfen..

Re: Kleiner Hinweis wegen Bremsen.

Verfasst: So 12. Aug 2018, 02:33
von Forum Member
Guter Gedankenanstoß :dh: - werde ich bei Gelegenheit auch mal checken. Spätestens beim nächsten Bremsflüssigkeitswechsel. Danke für den Tip ! :klat:

Re: Kleiner Hinweis wegen Bremsen.

Verfasst: So 12. Aug 2018, 09:09
von Forum Member
Achim, so sehe ich das auch.
Die Kolben mal raus und sauber machen,und man ein neues Bremsgefühl.
Habe das dieses Jahr bei einigen Motorräder gemacht mit Erfolg.
Nur so am Rande
Drücke die Kolben erst mit der Bremsflüssigkeit und den Rest mit Pressluft heraus.
Dazu nehme ich einen Zollstock als Anschlag für die Kolben,und verringere den Abstand kontinuierliche
damit die Kolben gleichmäßig heraus kommen.
Lg

Re: Kleiner Hinweis wegen Bremsen.

Verfasst: So 12. Aug 2018, 10:56
von Forum Member
Achim Grabbe hat geschrieben: Sa 11. Aug 2018, 20:50 Guter Hinweis, danke. Aber was mir auffällt: das Bremssystem ist geschlossen. Oben ist die Membran unterm Deckel des Vorratsbehälters, unten sind die Dichtgummis an den Kolben; wenn da dermaßen viel Dreck und Wasser drin ist, muss das irgendwoher kommen.

Vielleicht sollte man also nicht immer nur Flüssigkeit tauschen, sondern die Bremssättel auch mal zerlegen und reinigen (mache ich beim Belagtausch). Ich hatte bei mir jedenfalls noch nie großartig Schmutz drin und Wasser schon gar nicht.
Achim
Hallo Achim, mach mal verstehe ich so einiges nicht .......

Entweder leidest du unter Vergesslichkeit oder hältst alle anderen hier für Dement.

Der Beitrag ist nicht so lange her
https://cbxforum1.de/viewtopic.php?f=24&t=1861

Da beschreibst du die Sache wieder ganz anders...... den Beitrag für deine Suche nach gebrauchten Bremsklötzen habe ich gar nicht erst gesucht.

Wir werden zwar alle Älter aber das Gedächtnis funzt wohl bei vielen noch gut

Beim Bremsflüssigkeit wechseln jedes Mal den Bremssattel zu zerlegen ist totaler Unsinn, du brauchst dafür immer einen Rep. Satz, zumindest den Dichtring für den Kolben.

Würde fast Wetten das bei deiner Dose ( Auto ) noch nie die Bremsflüssigkeit gewechselt wurde, " Bremst ja " aber das Prinzip ist das selbe abgesehen von den kleinen Helferlein die mit verbaut wurden